Ein Zeichen der gelebten Solidarität für alle Menschen
Speyer (lk/is). Zu einem gemeinsamen Gebet in Zeiten der Ausbreitung des Corona-Virus in Deutschland haben Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Karl-Heinz Wiesemann aufgerufen. Sie haben dazu einen Gebetstext verfasst, den sie allen Christinnen und Christen in Landeskirche und Bistum und in der Weite der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Region Südwest an die Hand geben.
Weltweit sei die Ausbreitung des Virus mit vielfältigen und schwerwiegenden Konsequenzen verbunden, sagen Schad und Wiesemann. Tausende Menschen in unserem Land seien erkrankt. Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegende arbeiteten bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. „Das öffentliche Leben wie auch das Leben jedes und jeder Einzelnen unterliegen deutlichen Einschränkungen. Viele Menschen sind besorgt um ihre Gesundheit oder um ihren Arbeitsplatz“, erklären der Kirchenpräsident und der Bischof.
Auch das kirchliche Leben sei betroffen: Gottesdienste könnten nicht mehr zusammen mit der Gemeinde gefeiert werden, Chöre und Gemeindegruppen sich nicht mehr treffen. Taufen, Trauungen und Bestattungen fänden nicht mehr in gewohnter Weise statt.
Kirchenpräsident Schad und Bischof Wiesemann laden ein, das Gebet mitzusprechen, wenn die Kirchenglocken zur Fürbitterufen. Sie selbst werden am Samstag, dem 21. März 2020, um 18 Uhr – zu der Zeit, in der vielerorts die Glocken den 4. Sonntag der Passionszeit „Lätare“ einläuten – in der Kapelle des Butenschoen-Hauses in Landau eine ökumenische Andacht feiern, die von Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald musikalisch gestaltet wird. Diese Andacht wird auf den Online-Kanälen beider Kirchen live übertragen. Zu dieser Zeit sollen in allen Kirchen in der Pfalz und Saarpfalz die Kirchenglocken zehn Minuten lang läuten.
Der Gebetstext – so Bischof und Kirchenpräsident – soll eine Hilfe sein in einer Zeit, in der es nicht möglich ist, in Gemeinschaft Gottesdienst zu feiern. „Es ist ein Zeichen, dass wir als Kirchen zusammenstehen und füreinander für die Menschen da sind. Es zeigt, dass Kirche mehr ist als die sonntägliche Versammlung der Gläubigen. Die Gemeinschaft im Gebet geht über die Kirchenmauern hinaus und setzt sich in der gelebten Solidarität für alle Menschen fort“, erklären Schad und Wiesemann.
Die beiden kirchenleitenden Geistlichen sehen in der aktuellen Krise zugleich eine Chance, „dass sich die Kirchen neu auf den Kern ihres gemeinsamen Auftrags besinnen und neue Formate finden, wie sie Christinnen und Christen im Glauben stärken und allen Menschen in der jetzigen Situation beistehen können“. Sie danken allen Seelsorgerinnen und Seelsorgern, die kreative und hilfreiche Ideen umgesetzt hätten, um gottesdienstliches Feiern und seelsorgerliche Zuwendung weiter zu ermöglichen.
Hinweis:
Livestream des ökumenischen Gebetes am Samstag, 21. März 2020 um 18 Uhr über: