Brot für die Welt: Mehr Spenden in der Pandemie

Evangelisches Hilfswerk legt Jahresbilanz vor. Kirchenpräsidentin Wüst äußert Dank für 1.273.881 Euro Spenden aus der Pfalz und der Saarpfalz.

Speyer (dwp). Die Menschen in der Pfalz und der Saarpfalz haben im vergangenen Jahr 1.273.881 Euro für Brot für die Welt gespendet. In dieser Summe sind Kollekten und Spenden, die in Kirchengemeinden gesammelt wurden, sowie direkte Überweisungen an das evangelische Hilfswerk zusammengefasst.

Das Spendenaufkommen ist damit gegenüber dem Vorjahr (1.125.953 Euro) leicht angestiegen. Aus den Kirchengemeinden gingen die meisten Spenden – mit 1,78 Euro pro Kirchenmitglied – im Kirchenbezirk Frankenthal ein, gefolgt vom Kirchenbezirk Bad Dürkheim-Grünstadt mit 1,72 Euro pro Kirchenmitglied und dem Kirchenbezirk Neustadt mit 1,52 Euro pro Kirchenmitglied.

„Wir sind dankbar für das große Vertrauen, das Spenderinnen und Spender Brot für die Welt auch in der Corona-Pandemie geschenkt haben. Immer wieder haben wir erfahren, wie wichtig es ihnen war, die Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika in der Pandemie nicht allein zu lassen“, sagt Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst. „Ganz im Gegenteil: Gerade 2020, in dem Jahr also, in dem viele Gottesdienste nur virtuell stattfinden konnten, haben die Menschen vermehrt auf anderen Wegen gespendet und so ihre große Solidarität mit den Armen gezeigt.“

Bundesweit haben Spenderinnen und Spender die Arbeit des evangelischen Hilfswerks im vergangenen Jahr mit mehr als 76,8 Millionen Euro unterstützt. Das ist ein Plus von 12,4 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (2019: 64,4 Mio. Euro).

Das gute Ergebnis erklärt sich auch daraus, dass – wie üblich – in das Jahresergebnis 2020 die Kollekten aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 eingeflossen sind. Die aufgrund der Corona-Auflagen deutlich eingeschränkten Gottesdienstbesuche und damit deutlich geringer ausfallenden Kollekten vor allem in der Advents- und Weihnachtszeit 2020 werden sich erst im Jahresergebnis 2021 niederschlagen. Hier zeichnen sich bereits jetzt erhebliche Einbußen ab. Die laufende Aktion Brot für die Welt war am 1. Advent 2020 mit einem Fernsehgottesdienst aus der Speyerer Gedächtniskirche feierlich eröffnet worden.

In der Projektarbeit konnten im vergangenen Jahr 669 Projekte neu bewilligt werden, davon mit 240 die meisten auf dem afrikanischen Kontinent. Im Zentrum stehen langfristige Maßnahmen, die Hunger und Mangelernährung überwinden, Bildung und Gesundheit fördern, Zugang zu sauberem Wasser schaffen, die Achtung der Menschenrechte und Demokratie stärken und den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen unterstützen.

In der Pandemie haben zudem viele Projektpartner ihre Maßnahmen coronabedingt angepasst. Sie haben Aufklärungsprogramme über Covid-19 und Hygienemaßnahmen gestartet und zusätzliche Hilfsprogramme aufgesetzt: etwa für Kinder, die wegen der Lockdowns nicht mehr in die Schule gehen konnten und auch kein Schulessen mehr bekamen oder für Tagelöhner und Straßenverkäuferinnen, die ihre Einkommensmöglichkeiten verloren haben.

Neben Spenden und Kollekten erhielt Brot für die Welt 2020 Mittel des Kirchlichen Entwicklungsdienstes und Drittmittel, vor allem aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Insgesamt standen dem Hilfswerk der evangelischen Kirchen und Freikirchen 322,8 Millionen Euro zur Verfügung, das waren gut zehn Millionen Euro mehr als 2019 (312,6 Mio. Euro).

Die Gesamtausgaben für Projekte betrugen 268,4 Millionen Euro (90,6 Prozent der Mittel). Für Werbe- und Verwaltungsaufgaben wurden 9,4 Prozent eingesetzt. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bewertet den Anteil der Werbe- und Verwaltungsausgaben an den Gesamtausgaben als niedrig.

Brot für die Welt wurde 1959 gegründet. Aktuell fördert das weltweit tätige Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen und ihrer Diakonie gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen mehr als 1.800 Projekte zur Überwindung von Hunger, Armut und Ungerechtigkeit in fast 90 Ländern.

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